Insekten-Hotel - einfach aber effizient
- belle.colline
- 19. Apr. 2020
- 3 Min. Lesezeit

Vor ein paar Jahren hatten wir bei uns im Quartier kaum noch Singvögel. In unserer Strasse wurde das wirklich thematisiert und die, welche noch nicht Biogärtner waren, wurden es. Es wurden und werden Wildwiesen angelegt, invasive Neophyten wurden gegen einheimische Pflanzen ausgetauscht, Vogelfutterhäuschen für den Winter und -Brutkästen für den Frühling aufgehängt. Wir teilen nicht nur unser Wissen nachbarschaftlich, sondern auch Pflanzen und Werkzeuge. In der Zwischenzeit sehen wir einen unglaublichen Wandel, wir haben jede Menge Singvögel, Schmetterlinge, Käfer, Bienen, Hummel usw.. Wir sind zufrieden und freuen uns über jeden Versuch, eine alte Gemüsesorte zurück in unsere Beete zu bringen. Gemeinsam macht es gleich noch viel mehr Spass.

Wir haben dieses Frühjahr unseren Gemüsegarten in der Fläche verdoppelt und haben beschlossen, ein neues, grösseres Insektenhotel zu bauen. Wir haben spezielle «Nester» für Ohrwürmer in unseren Obstbäumen aufgehängt und konzentrierten uns jetzt auf Marienkäfer und vor allem Wildbienen. Erwartet nicht das perfekte Hotel, denn wir konnten infolge «Shut down» nichts kaufen, sondern mussten nehmen, was wir im Haus bzw. im nahegelegenen Wald fanden. Wir möchten Euch damit inspirieren, dass man mit so gut wie nichts etwas Hilfreiches schaffen kann.
Was bringt ein Insektenhotel?
Die natürlichen Lebensräume der Insekten werden immer knapper. Totholz, Lehmhänge etc. gibt es wegen des menschlichen Eingriffs in die Natur kaum noch, Pestizide tun ein Weiteres. Insekten sind nützlich und wichtig für das Gleichgewicht unserer Umwelt, da sie Pflanzen bestäuben und Schädlinge wie Blattläuse fressen. Ferner sind sie auch Nahrungsquellen unserer gefiederten Freunde.
Material
Holzschachtel (z.B.Weinschachtel, Tiefe mind. 15 cm)
Brett als Zwischenboden Holzstücke (mind. 15 cm lang)
Optional Kartonstücke zu losen Rollen rollen und mit Schnurr zusammenbinden Tannenzapfen
Bambusrohre (unbehandelt) Äste Blumenstängel die hohl sind
Werkzeug
Bohrmaschine langer Bohrer
Ahle * Hammer* * je nach Holzart empfiehlt es sich vorzulochen
Warum die Schachtel mind. 15cm tief sein sollte, ist, weil die Wildbienen eine gewisse Länge lieben, um Ihre "Räume" zu schaffen. Unsere Weinkiste ist 18.5 cm Tief und die Hölzer und Äste haben wir auf 15 cm geschnitten. Zuerst haben wir ein Dach konstruiert, damit allfälliges Regenwasser abläuft. Wie gesagt, wir mussten nehmen, was wir hatten. Ein etwas länger gezogenes Dächlein, wäre evtl. vorteilhafter. Danach haben wir ein Zwischenboden eingelegt. Dafür haben wir auf jeder Seite eine Liste angebohrt und das Brett einfach daraufgelegt. Wichtig anzumerken ist folgendes: Unbedingt nur unbehandeltes Holz und Bambus verwenden.
Nun kommt die harte Arbeit: Löcher so in die Holzstücke bohren, dass das Holz hinten geschlossen bleibt! Je nach Sorte geht das relativ einfach oder eben nicht. Wir hatten beides! Zu beachten ist ferner, dass die Löcher nicht zu nahe beieinander liegen sollten, sie werden sonst nicht bewohnt. Hier gilt: weniger ist mehr.
Hat man dies geschafft, so kommt der kreative Teil: Das Einrichten! Wir konzentrierten uns auf Wildbienen, haben aber auch viele Marienkäfer, denen wir ein Plätzchen geben wollten, weshalb wir auch Karton lose gerollt integriert haben. Marienkäfer sind nützlich, da sie Blattläuse (ihre Leibspeise), Spinnmilben und Wanzen fressen. Wichtig ist ferner, dass Hotel bis oben zu füllen, damit Wespen keinen Platz finden ihre Nester zu bauen.
Das Häuschen muss mit der Öffnung nach Süden zeigen, damit es immer schön warm ist. Unseres wurde schon nach weniger als zwei Wochen bewohnt, worüber wir überglücklich sind. Wir werden auf jeden Fall noch eines bauen, welches wir in unsern Blumengarten stellen wollen.

Sei nicht enttäuscht, solltest Du ein Bienenhaus bauen, welches nicht gleich bewohnt wird. Eventuell bist Du einfach zu spät dran. Im nächsten Frühjahr wirst auch Du Gäste haben bis dahin sieht es einfach nur schön aus!


Wir schätzen es sehr, dass Du bei uns hereingeschaut hast. Sei inspiriert, sei kreative, sei glücklich.
Liebe Grüsse, bis zum nächsten Mal, Marion
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