Warum wir uns für Schneidebretter aus Holz entschieden haben und wie man sie richtig pflegt
- belle.colline
- 13. Apr. 2019
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Apr. 2022

An Holzschneidebrettern und -Löffeln ist etwas, was einen an rustikale Tradition und einfaches Leben denken lässt, findest Du nicht auch? Richtig gepflegte Küchenwerkzeuge aus Holz können viele Jahre halten und an Kinder oder Enkel weitergegeben werden. Ich selber besitze zwei Holzlöffel von meiner Oma, die mich an sie erinnern und ich finde, sie werden immer schöner!
Wie sieht es mit der Hygiene aus?
Eine Studie der Universität von Kalifornien* zeigte, dass Holzschneidebretter weniger Salmonellen-Bakterien aufwiesen als Plastikbrettchen. Auf den Holzbrettchen sanken die Bakterien «unter die Oberfläche des Schneidbrettes, wo sie sich nicht vermehren konnten und schliesslich ausstarben».
Bei den Plastikbrettern verfingen sich die Bakterien in den Schneiderillen, daraus konnten sie praktisch nicht mehr entfernt werden, weder durch Handwäsche noch durch Spülen in der Maschine. Ausserdem sollten Plastikschneidebretter ausgewechselt werden, sobald sie zu viele Schnitte aufweisen.
Hartholz (wie z.B. Fichte, Kiefern, Lärche) ist feinkörnig und die Kapillarwirkung dieser Körner zieht Flüssigkeit nach unten und fängt die Bakterien ein, die beim Trocknen des Brettes abgetötet werden.
Die Biologische Bundesanstalt in Braunschweig, fand heraus, dass der grösste Keimkiller das Kiefernholz ist, Lärche und Eiche zeigen ähnlich starke Wirkung. Holz wirkt dank seiner Gerbsäure antibakteriell. Dieser keimtötende Effekt ist nicht einmalig. Frische Schnitte im Holzbrett setzt neue antibakterielle Stoffe frei, während sich in den Rillen der Kunststoffbretter stets neue Bakterien festsetzen können.
Das Technologischen Instituts in Kopenhagen bestätigte diese Aussagen mit einer neueren Studie.
Wie reinigt man Holzschneidebrettchen und -Löffel richtig?
Wurde Gemüse und Brot geschnitten, reicht es aus, das Brett kalt abzuwaschen und danach mit heissem Wasser nachzuspülen. Ansonsten empfiehlt es sich das Brett mit heissem Wasser und Seife zu spülen und es danach zum trocknen hinzustellen. Nach Verarbeitung von Lebensmitteln, die färben oder stark riechen sollte das Brett sofort unter kaltem Wasser abgespült werden. Danach kann man sie mit entweder Essig, Salz, Natron oder einer Salz-Zitronenmischung in Richtung der Holzmaserung abbürsten. Danach wieder heiss abspülen und trocknen lassen. Ich stelle die Holzutensilien am Liebsten auf einen Rost, damit sie nicht im Feuchten stehen bleiben, was zu Verfärbungen an der Unterseite führen kann.
Ist ein Brett verfärbt, kann man es für einige Stunden ans Sonnenlicht legen, die UV-Strahlen hellen es wieder auf. Man kann sie auch anschleifen, danach waschen und ölen, dann sehen sie aus wie neu.
Wie pflegt man Küchenutensilien aus Holz?
Wasser trocknet das Holz aus und kann es rissig machen. Um das zu verhindern, muss ihm wieder Öl zugeführt werden. Leider werden die Holzschneidebretter und -Löffel oft eingeweicht oder gar in die Geschirrspülmaschine gestellt, was sie sehr rasch kaputt macht.
Oft wird Mineralöl für die Pflege empfohlen. Mineralöl ist ein von Erdöl oder anderer fossiler Rohstoffe hergestelltes Öl-Destillat. Ich persönlich möchte das nicht an meinem Essen. Ich bevorzuge Speiseöle. Ein ungarischer Holzschnitzer empfahl mir Olivenöl und da ich das immer zur Hand habe, benutze ich dies. Es geht aber auch jedes andere gute Öl wie z.B. Kokosnussöl oder Walnussöl.
Vorgang:
1. Gewaschene und gut getrocknete Holzutensilien auf einem Tuch auslegen
2. Reibe das Öl gut in das Holz ein, von Hand oder mit einem Lappen.
3. Lass es einige Stunden oder über Nacht einwirken
4. Wenn nötig, entferne das überschüssige Öl mit einem Tuch


Wie oft muss man die Holzutensilien pflegen?
Die Häufigkeit des Pflegens ist natürlich vom Gebrauch abhängig. Wenn Du sie regelmässig brauchst, ist einmal monatlich eine gute Wahl. Ich richte dann sämtliche Löffel und Schneidebretter, lege ein Tuch aus und beginne mit dem Einölen. Lasse sie über Nacht stehen und am nächsten Tag sind sie wieder einsatzbereit.
Dasselbe gilt natürlich auch für alle anderen Holz-Küchengeräte, wie Nudelhölzer, Holzdeckel, Butterformen etc.

Welche Bretter sind empfehlenswert
Da gehen die Meinungen meilenweit auseinander…
Bambus wird oft hochgelobt, schon weil er schnell nachwächst. Bedenken muss man dabei, dass Bambus kein Holz ist, sondern Gras. Das Gewebe wird herausgetrennt und verleimt. Weshalb man beim Kauf von Bambusschneidebrettern auf wirklich gute Qualität setzten sollte.
Wie oben erwähnt gilt Kiefer als Keimkiller Nr. 1, gefolgt von Eiche und Lärche. Ahorn-, Oliven- und Teakholz sind zweifellos auch eine sehr gute Wahl. Buche hat eine positive Umweltbilanz und ich bin mit meinem Buchenschneidebrett sehr zufrieden. Wahrscheinlich habe ich einige Holzarten unerwähnt gelassen, die ebenfalls gut geeignet wären. Kurz gesagt: Schneidebretter aus Hartholz wählen!
In unserem Haushalt gibt es keine Plastikschneidebretter. Das ist ein kleiner Betrag an unsere Umwelt, aber wir glauben, dass auch das zählt. Wir haben neben unseren Holzschneidebrettern noch einige aus Porzellan, welche ich für das Schneiden von Kräutern schätze, da die ätherischen Öle auf der glatten Oberfläche bleiben und ich diesen z.B. in den Salat geben kann.
Herzlichen Dank für Deinen Besuch und Dein Interesse. Ich hoffe, ich konnte Dir die Unterschiede von Holz- und Plastikbrettchen aufzeigen und mögliche Fragen betreffend der Pflege beantworten.
Liebe Grüsse, Marion
* Weitere Quellen:
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